Presseerklärung vom 14. 1. 2002 Windkraft in Lage - Verantwortung für die Zukunft
Der Rat der Stadt Lage hat nach langen Auseinandersetzungen jetzt
das gemeindliche Einvernehmen für die
Errichtung von vier 2,5 Megawatt starken Windkraftanlagen erteilt.
Für die Nutzung der erneuerbaren Energie mittels Windkraftanlagen haben wir
Grüne uns maßgeblich eingesetzt.
Wir möchten unsere Motivation für dieses Engagement darstellen:
Auf dem internationalen Kongress "Zukunft der Zukunft" über die zukünftige
Entwicklung der Erde wurde von den anwesenden Wissenschaftlern folgendes
festgestellt:" Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der effektiven
Energienutzung und der Sonnen- und Windenergie werden müssen oder wir
verschwinden als Menschen von diesem Planeten."
Kurzfristig muss bis zum Jahr 2025 der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß um 50
Prozent vermindert werden, wenn die weitere Zunahme der Gase in der
Atmosphäre, die den Treibhauseffekt verursachen, gestoppt werden soll.
Ein Weiter-So würde die Durchschnittstemperatur der Erde bis zu 5 Grad
Celsius nach Einschätzung von allen renommierten Klimaforschem ansteigen
lassen. Die Folgen sind bekannt: rasante Ausbreitung der Wüstengebiete,
Anstieg des Meereswasserspiegels, Verschwinden des Wattenmeeres und
zahlreicher anderer Lebensräume, Millionen neuer Umweltflüchtlinge vor allem
aus der Dritten Welt, Zunahme von Hunger und Elend in den
Entwicklungsländern, Zunahme von Naturkatastrophen, die die Menschen zu
verantworten haben. (Nach Einschätzung der Versicherungen ist mit Schäden in
Höhe von etwa 50 Milliarden Euro schon bei einem moderaten Temperaturanstieg
von 2 Grad Celsius zu rechnen).
Als Konsequenz dieser Entwicklung ist es zwingend erforderlich, dass wir uns
möglichst rasch von der Nutzung fossiler Energieträger wie Öl, Kohle und Gas
verabschieden. Beim Kohleabbau und der Ölgewinnung werden außerdem
weite Landstriche unwiederbringlich zerstört.
Die risikoreiche Atomstromgewinnung ist kein Ausweg. Spätestens nach den
Terroranschlägen in den USA müsste jedem klar sein, welche Risiken diese Art
der Energiegewinnung bedeuten. Die Folgen eines möglichen Flugzeugabsturzes
auf das AKW in Grohnde, das im Versorgungsgebiet von Wesertal fast 70%
des Stroms liefert, mögen wir uns gar nicht ausmalen.
Deutschland hat als eine führende Industrienation die Verantwortung, eine
Vorreiterrolle zu übernehmen und neue alternative Energienutzungen zu
fördern. Die grün-rote Bundesregierung hat ihre Hausaufgaben gemacht.
Der Ausstieg aus der Atomenergie wurde eingeleitet. Die Windenergienutzung
konnte innerhalb nur eines Jahres verdoppelt werden. Photovoltaik, Nutzung
von Biomasse, Wasserkraft und andere umweltfreundliche Technologien
wurden massiv von der Bundesregierung gefördert. Energiesparprogramme
wurden aufgelegt.
Die Verantwortung für den Klimaschutz müssen wir auf allen politischen
Ebenen wahr nehmen.
Die Lagenser Grünen sind deshalb stolz darauf, dass in Lage rechtzeitig ein
Vorranggebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen wurde, in dem der Betrieb
von Windrädern erfolgen kann.
Mit den vier geplanten Windkraftanlagen kann zukünftig der private
Strombedarf von etwa 20 000 Menschen abgedeckt werden. Damit wird
Lage einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas leisten.
Mögliche Beeinträchtigungen für die Anwohner durch den Betrieb der
Windkraftanlagen haben die Grünen sehr ernst genommen. Sie wurden so weit
wie möglich minimiert. Der umfangreiche Ausgleich für die Störung des
Landschaftsbildes erfolgt vor Ort in Hardissen.