Bündnis 90/Die Grünen, Ortsverband Lage
Wahlkampfpositionspapier
Stadtentwicklung
Kernstadt:
Auf keinem Gebiet wurden in Lage so viele
Fehler gemacht und so viele Chancen vertan wie auf dem der
Stadtentwicklung. Die heute beklagte zu geringe Attraktivität
der Stadtist eine Folge politischer Fehler der in der
Vergangenheit verantwortlichen Parteien CDU/FDP/FWG und der SPD.
Beispiele dafür sind:
- die Zulassung des City-Centers
- die Verhinderung einer "kleinen"
Umgehungsstraße, die in den 8o-er Jahren hätte
verwirklicht werden können. Inzwischen ist die mögliche
Trasse für eine ortsnahe Umgehungsstraße
zugebaut worden. Eine landschaftsfressende "große"
Umgehungsstraße (B 239 neu) wird als Folge davon
jetzt wieder geplant.
- Zerstörung wertvoller
historischer Bausubstanz
- Zubetonierung auch der letzten grünen
Inseln im Stadtgebiet
- Vergabe von Bauplänen an Bauträger,
die phantasielose und einförmige Bebauung
verwirklichen
- Bauen im natürlichen Überschwemmungsbereich
der Werre
Wir wollen eine deutliche Abkehr von dieser Art
von Stadtentwicklung . Die Bedürfnisse des Menschen und das
Wohnen in einer intakten Umwelt sollen wieder in den Mittelpunkt
der Stadtentwicklung rücken.
Unsere Grundsätze:
- Nach einer Phase des Baubooms infolge
eines starken Bevölkerungswachs-
- tums zu Beginn der neunziger Jahre, muss
jetzt eine Phase der Neuorientierung der Bauleitplanung
treten. Neue Baugebiete dürfen jetzt nur noch sehr
behutsam und am tatsächlichen Bedarf der Lagenser Bevölkerung
orientiert ausgewiesen werden. (Bevölkerungsstatistik
und Prognosen)
- Erhalt und Förderung der Vielfalt (nicht
nur an Geschäften) und klein-
- räumiger Strukturen
- Erhalt und Ausweitung der noch vorhandenen
innerstädtischen Grünflächen
- Der Bau neuer Gebäude und die
Neugestaltung von Straßen müssen sich auch an ästhetischen
Zielen ausrichten. Nützlichkeit und Schönheit sind
nicht zwangsläufig Widersprüche.
- Der natürliche Überschwemmungsbereich
der Werre ist für die Errichtung neuer Gebäude tabu.
Fehler der Vergangenheit sind durch das letzte Hochwasser
im Herbst 98 offensichtlich geworden.
- Der Autoverkehr in der Innenstadt darf
nicht weiter Vorrang haben. Der Fußgänger-, Radfahrer-,
und öffentliche Personennahverkehr müssen gefördert
werden.
Konkret wollen wir folgende Projekte in den
folgenden fünf Jahren in der Kernstadt voranbringen:
- I.) Der Bahnhof mitsamt seinem Umfeld soll
(parallel zum City-Center-BereichEntwicklungsschwerpunkt
der Innenstadt werden. Dazu gehören die Neugestaltung
des Gebietes zwischen Bahnhof und Technikum sowie eine
attraktive Verbindung zum jetzigen Zentrum. Die
Ansiedlung von Geschäften und Dienstleistungsbetrieben u.a.
im Bahnhof selbst und eine Verknüpfung der verschiedenen
Verkehrsmittel in Bahnhofsnähe wollen wir erreichen.
- II.)Die Achse Marktkauf Marktplatz
muss attraktiver werden, damit dieInnenstadt den
Konkurrenzkampf mit dem neuentstehenden Zentrum "Marktkauf"
nicht verliert.
- III)Durch den Ausbau des innerstädtischen
Radwegenetzes, das Anlegen von Tweten und die Stärkung
des ÖPNV wollen wir umweltfreundliche Verkehrsarten fördern.
Dorfentwicklung
Lage kann sich nur entfalten, wenn die
Kernstadt und die Dörfer gleichermaßen gefördert werden. Die
Probleme in den Dörfern sind jedoch ganz andere als die in der
Kernstadt:
- Durch uniforme Neubaugebiete und
zweckbestimmte Zerstörungen alter Bausubstanz ist viel von der
Eigenartder einzelnen Dörfer, ihrer in Jahrhunderten gewachsenen
Struktur, verlorengegangen.
- Durch die Zentralisierung der
Infrastruktur (Einkaufsmärkte, Verwaltung, Friedhöfe u.a.)
und die Fixierung der Planung auf den Autoverkehr haben
die Dörfer ihre Funktion als vom Stadtleben
unterschiedene Lebensform verloren; oftmals vermitteln
sie den Eindruck reiner "Schlafdörfer"
das eigentliche Leben findet woanders statt.
Bündnis 90 / Die Grünen sehen es als
zentralen Punkt ihrer Politikan, diesen Entwicklungen
entgegenzuarbeiten und es den Dörfern zu ermöglichen, ihre
eigene Identität zu erhalten oder zu entfalten. Wir fordern:
- -Erhalt bestehender dörflicher Strukturen
(wohnortnahe Schulen, Kindergärten Sportstätten, Friedhöfe
usw.)
- wo immer möglich: Förderung der
Dezentralität (Einkaufsmöglichkeiten, Post,
Gemeinschaftsräume)
- Unterstützung von Vereinen und
Initiativen, die für das Gemeinschaftsleben von
Bedeutung sind.
- Umsetzung der für viel Geld vor Jahren
erstellten Dorfentwicklungspläne, die sich mit unseren
Vorstellung weitgehend decken.
- Verkehrsberuhigung, Rückbau von
Rennstrecken in Dörfern und Wohnsiedlungen
- Verabschiedung des Landschaftsplans Lage