Begriffserklärungen zum ÖPNV
Wer nach Informationen zum öffentlichen Nahverkehr sucht, dem schwirrt schnell der Kopf. Wer ist wo zuständig? Was bedeuten die Abkürzungen. Wer erledigt welchen Aufgaben? usw. usw. Ein Versuch Licht in das Wirr-Warr zu bringen. Haben wir etwas vergessen? Teilen Sie es uns mit. Wir bemühen uns die Auflistung zu vervollständigen. ov.lage@gruene.de
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    Stundentakt: Fahrplangestaltung, bei der Zug oder Bus im zur gleichen Minute im Verlauf einer Stunde von einer Haltestelle bzw. vom Bahnhof abfährt. Also z.B. immer um 17 Minuten nach. Wobei an Umsteigepunkten alle Linien zur gleichen Zeit eintreffen um Wartezeiten zu vermeiden. Die Schweiz führt dieses Verfahren seit Jahren landesweit erfolgreich durch. Deutschlandweit soll es jetzt auch angestrebt werden. In Teilen ist es schon erreicht. Ein großer Teil der wichtigen lippischen Linien ist im Stundentakt organisiert.
    Linienbündel Die Bus- und Zugstrecken werden ausgeschrieben und Verkehrsunternehmen können Angebote abgeben. Das günstige Angebot erhält den Zuschlag. Qualitätkriterien werden in der Ausschreibung festgelegt. Damit der Verkehr nicht zu sehr zersplittert werden zusammengehörige Linien zu einem Linienbündel zusammengefügt und gemeinsam ausgeschrieben. In Lippe gibt es 5 Linienbündel und die Stadtverkehre Detmold, Lemgo, Bad Salzuflen. Detailierte Infos hier.
    Stadtverkehr Lage: Andere Städte wie Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen haben ein Stadtbussystem, das sie selbst betreiben. In Lage ist das nicht der Fall. Das hat zum einen finanzielle Gründe - die genannten Städte haben starke Stadtwerke. Zum anderen wird Lage auf Grund seiner zentralen Lage von überörtlichen Buslinien durchquert oder angesteuert. Das macht ein Stadtbussystem schwierig. In Lage werden die Linien, die im Stundentakt fahren als Stadtbus oder Stadtverkehr bezeichnet.
    KVG: Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG) managed in Lippe den Busverkehr und was dazu gehört, z.B. Fahrpläne. Es ist eine GmbH der Kommunen und des Kreises Lippe. Weitere Einzelheiten auf der Webseite der KVG
    VVOWL: Verkehrsverbund OWL ist ein Zweckverband für den Schienenpersonennahverkehr. Ihm gehören die Stadt Bielefeld sowie die Kreise Gütersloh, Herford, Lippe, Minden-Lübbecke an. Seine Aufgabe ist die Weiterentwicklung des Schienenpersonennahverkehrs in der Region. Auf der Webseite des VVOWL werden umfangreiche Informationen zum ÖPNV in OWL bereitgestellt.
    Eurobahn: Die Eurobahn ist ein privates Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Eisenbahnlinien, die durch Lage führen werden von der Eurobahn betrieben - als nicht von der Deutschen Bahn. Die Linien werden mit den Leistungsanforderungen ausgeschrieben und das günstige Unternehmen erhält für mehrere Jahre den Zuschlag. Eurobahn ist die Markenbezeichnung. Die Firmenbezeichnung lautet Keolis Deutschland GmbH & Co. KG. Keolis hat ca. 400 Mitarbeiter und ist eine Tochter der französischen Staatsbahn. Webseite der Eurobahn
    Westfalenbahn: ist ein privates Eisenbahnverkehrsunternehmen. Seid der letzten Neuausschreibung der Linien fährt sie nicht mehr auf Strecken, die durch Lage führen. Diese Strecken wurden auf Grund der Ausschreibung von der der Eurobahn übernommen.
    BVO: Busverkehr Ostwestfalen GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn. Sie bedient viele Buslinien in Ostwestfalen-Lippe. Sie ist auch für die Buslinien zuständig, die Lage betreffen. Entstanden ist sie aus den ehemaligen Bahnbussen und Postbussen. Webseite der BVO
    Westfalentarif Ab dem 1. 8. 2017 gilt der Westfalentarif. Es wurden 5 Tarifbereiche (OWL, Münsterland, Paderborn/Höxter Ruhr-Lippe und Westfalen-Süd) zusammengefasst und vereinheitlicht. Das führt zu mehr Transparenz, Vereinfachung und Kundenfreundlichkeit. Es ist insbesondere für Fahrgäste, die die ehemaligen Tarifgrenzen überqueren von Vorteil. Es ist eine gute Weiterentwicklung des ersten übergreifenden Bahn-Bus-Tarifes, der 1988 im Kreis Lippe eingeführt wurde.
    Kissing-point: Bezeichung für eine zentrale Bushaltestelle, die von allen Linien zur gleichen Zeit angefahren wird. Auf diese Weise wird ein Umsteigen ohne lange Wartezeiten ermöglicht. In Lage könnte der Busbahnhof als Kissing-point fungieren. Da es aber kein Stadtbussystem mit integriertem Takt gibt ist dies zur Zeit noch nicht möglich. Im Bild der Kissing-point in Lemgo
    Taschenfahrplan: Diese Pläne sind zusammengefaltet nur so groß wie eine halbe Postkarte und enthalten alle Daten zu einer Buslinie. Sie sind für wichtige Linien z.B. im Bürgerbüro in Lage erhältlich. (Etwa für die stündlich verkehrenden Linien 951 und 749.)
    Liniennetzplan: Schematische Zeichnung einer oder mehrerer Bus- oder Zuglinien mit Darstellung der Haltestellen. Hier Pläne für Lippe:
Lage    Detmold.    Lemgo    Bad Salzuflen    Blomberg    Lippe-Übersicht    Lippe-komplett
    AST - Anrufsammeltaxi:Wenig bekannt ist das AST. Spätabends oder an Wochenenden, wenn es sich nicht lohnt einen Bus auf die Strecke zu schicken, wird das AST eingesetzt. Ein Taxi ersetzt den Bus. Eine AST-Fahrt muß telefonisch oder online angemeldet werden. Es wird ein kleiner Zuschlag zum normalen Fahrpreis erhoben. Alle Infos hier.
    Richtungsbandbetrieb: Die KVG Lippe entwickelte eine Mischung aus Linien- und Bedarfsverkehr. Die Linie 737 bedient seit Ende 2015 regelmäßig nachgefragte Haltestellen immer, seltener nachgefragte Haltestellen nur dann, wenn ein Fahrgast einen konkreten Fahrtwunsch telefonisch oder online anmeldet. Dies hat den Vorteil, dass auch bei wenig nachgefragten Haltestellen und zu schwach frequentierten Zeiten ein Linienbus angefordert werden kann, aber die Gesamtfahrdauer nicht zu lang wird. So bleiben die Menschen auch auf dem Land mobil.
    VEP: Das Kürzel VEP steht für Verkehrsentwicklungsplan. Von einem Ingenieursbüro wird der Ist-Zustand im Verkehrsbereich einer Stadt ermittelt, es werden Schwachstellen aufgelistet und Empfehlungen für zukunftsfähige Weiterentwicklung gegeben. Der neue VEP für Lage erschien 2017 und ist hier einzusehen.
    Modal Split: Hinter diesem sperrigen und nicht gerade selbsterklärenden Begriff steht die Aufteilung der zurückgelegten Wege der Bevölkerung einer Stadt auf die verschiedenen Verkehrsarten. Beispiel für Lage: 12% zu Fuß, 9% Fahrrad, 58% Auto, 16% Auto als Beifahrer, 6% ÖPNV. Aus dem Vergleich verschiedener Städte lassen sich verschiedene Schlüsse ziehen. Zum einen ist die Aufteilung abhängig von der Größe der Stadt (Großstädte haben stärkeren ÖPNV) zum anderen ist sie abhängig von der Qualität des Angebotes.
    Fahrplanwechsel: Änderungen, Verbesserungen usw. führen natürlich auch zu geänderten Fahrplänen. Um Übersichtlichkeit zu erreichen ist EU-weit festgelegt, dass der Fahrplanwechsel am zweiten Samstag im Dezember um 24 Uhr stattfindet.
    Schienenersatzverkehr:Fallen Züge aus, wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Das kann langfristig geplant sein z.B. bei planmäßigen Bauarbeiten und Streckensperrungen teilweise für längere Zeiträume. In diesen Fällen ist der Schienenersatzverkehr in die Online-Auskunft der Bahn eingearbeitet. Das kann aber auch kurzfristig eingerichtet werden, etwa bei einem Unfall auf der Strecke. Die Busse halten immer an der gleichen Stelle am Bahnhof, diese spezielle Haltestelle ist einheitlich ausgeschildert, wie auf dem Bild links zu sehen.
    Barrierefrei: Als barrierefrei bezeichnet man einen Bahnhof, wenn alle Bahnsteige außer über Treppen auch über Aufzüge oder Rampen erreicht werden können, damit Sie von bewegungseingeschränkten Personen erreicht werden können. Außerdem gibt es taktile Elemente (weiße Noppen) auf dem Boden um Personen, deren Sehvermögen eingeschränkt ist Hinweise zu geben. Dazu kommen Texte in Blindenschrift z.B. auf Handläufen. Bei Bushaltestellen sind die Bordsteine erhöht. Zusammen mit der Absenkmöglichkeit moderner Busse, kann man Stufen beim Einsteigen vermeiden.
    ÖPNV-Bedarfsplan NRW: Dieser Plan dient lediglich dazu die Verteilung der finanziellen Mittel zu strukturieren. Er enthält keine aktive Gesamtplanung sondern ist eine große Auflistung von Vorhaben die Kommunen und Verkehrsverbünde eingereicht haben - spöttisch 'Wünsch-dir-was-Liste' genannt. Und hier ist es so, daß die meisten Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Und von einer Verkehrsplanung, die alle Verkehrsarten einschließt und sinnvoll intergriert, sind wir noch weit entfernt. Der letzte ÖPNV-Bedarfsplan wurde 2005 aufgestellt und sollte bis 2015 gelten. Die Aufstellung eines neuen Planes verzögert sich vermutlich bis 2020.
    Nahverkehrsplan Westfalen-Lippe: Es steht viel drin - was wird umgesetzt? Der Plan gilt für den Schienenverkehr und stammt aus dem Jahre 2011. Er enthält viele Daten und Ausbauwünsche. Z.B. ist dort der Ausbau der Strecke Lemgo - Barntrup aufgeführt. Anzeigen
    Fahrgastbeirat: Ein Fahrgastbeirat ist ein Gremium zur Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Verkehrsunternehmen bzw. Verkehrsverbünden und Fahrgästen. Für Ostwestfalen hat der VVOWL einen Fahrgastbeirat eingerichtet. Kontakt über den VVOWL
    Verkehrsverbund: xxx.
    PRO BAHN: Der Fahrgastverband PRO BAHN ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verbraucherverband. Er vertritt mit viel fachlicher Expertise die Interessen der Fahrgäste des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs. Die hiesige Untergliederung ist der Regionalverband Ostwestfalen-Lippe. Weitere Infos hier
    NWL: Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) wurde im Januar 2008 gegründet und hat seinen Sitz in Unna. Neben dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland ist er einer der drei Zweckverbände zur Organisation des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Nordrhein-Westfalen. Weitere Infos hier

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