Altersheim, Wohngemeinschaft oder allein im Quartier - wie wollen wir leben im Alter?
Der Jahresempfang der Grünen Lippe beschäftigte sich mit dem Thema: 'Leben im Alter' - Es gab Eingangsstatements von
Ulrike Giebel, Freie Altenhilfe e.V und Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter sowie
von Rolf Siedenhans, Pöstenhof e.V
Die Veranstaltung fand passenderweise im Gemeinschaftsraum der Wohnanlage Pöstenhof in Lemgo statt. Ein Mehrgenerationwohnprojekt
der Lemgoer Wohnbau und des Vereins Pöstenhof.
In den Beiträgen wurden folgenden Aspekte deutlich: Der Wunsch, möglichst lange in
der eigenen Wohnung zu bleiben hängt nicht nur von der eigenen medizinischen Situation ab, sondern zunächst von den vorhandenen
Strukturen, etwa Einkaufmöglichkeiten, ärztliche Versorgung und Nahverkehr. Genauso wichtig sind sind soziale Begegnungen im Alltag und die
Möglichkeit, sich mit sinnstiftender Arbeit einbringen zu können. Fehlen diese Möglichkeiten, führt dies zu sozialer Vereinsamung
und weniger Bewegung und dadurch werden körperliche und geistige Einschränkungen entwickelt oder verstärkt. Die Konsequenz des Ministeriums auf diese Erkenntisse ist die Förderung
einer sinnvollen Quartiersentwicklung, die soziale Kontakte befördert. Alle Kommunen können dafür Unterstützung erhalten.
In der anschließenden Diskussion verwiesen Teilnehmer auf die Situation in ländlichen Bereichen, wo das Konzept der Quartiersentwicklung
nicht in der Weise greifen kann. Frau Steffen verwies darauf, dass für alte Menschen aus dörflicher Umgebung, der abrupte Übergang in
ein Heim mit städtischen Umfeld gesundheitlich noch weniger zuträglich ist. Als Lösungsmöglichkeiten nannte sie bessere Übergänge zwischen den
Bereichen. Zum Erhalt von notwendigen Strukturen führte folgende Beispiele auf: die ärztliche Versorgung
in kommunalen Räumlichkeiten, die von verschiedenen Ärzten tageweise genutzt werden können oder die Hausbesuche durch spezielle Schwestern
ähnlich der 'Gemeindeschwester' in früheren Jahre, die die Patienten aufsucht.
Nach der Diskussion gab es bei einem kleinen Imbiß noch Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen. Herr Siedenhans führte Interessierte durch
die Wohnanlage, zeigte die Funktionsräume und erläuterte den Planungsprozeß und die Gremien in denen die Mieter ihre Angelegenheiten regeln. So haben z.B. die zukünftigen Mieter schon vor Baubeginn mit den Architekten
gemeinsam geplant. Jede Wohnung ist deshalb individuell zugeschnitten. Das Gebäude ist ernergetisch auf einem hohen Stand. Die Heizkosten sind minimal.
Über neue Mieter entscheiden die Bewohner selbst.
Weiere Informationen unter www.pöstenhof.de
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Ministerin Steffens, Rolf Siedenhans und Robin Wagner vom Kreisverband Lippe
Die Referentinnen Frau Steffens und Frau Giebel in Aktion
Breite überdachte Wege führen auf jeder Etage zu den einzelnen Wohnungen. Hier wurden bewußt Möglichkeiten der Begegnug geschaffen.
Ansicht von der Straßenseite
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