Politik in Lage

Blick von der Heidenschen Straße
Besichtigung   -  13. 12. 2014Artikel kommentieren


Die Grüne Fraktion und interessierte Bürger besichtigen die Zuckerfabrik 'Pfeifer und Langen' in Lage. Ausführlich wurden Zuckerherstellung, Marktsituation und Umweltthemen diskutiert. Höhepunkt war die Führung durch das Werk im laufenden Betrieb der Rübenkampagne.
      

Grüne in der Zuckerfabrik

Die Fraktion der Grünen Lage und weitere Gäste aus Lippe trafen sich zu einer Besichtigung der Zuckerfabrik Pfeifer und Langen - organisiert von Titus Donhauser.

Vom Leiter Herrn Dr. Brinker erfuhren die Besucher zunächst Wissenswertes zur Firmengeschichte und den anderen Niederlassungen von Pfeifer und Langen. Er sprach über die Hintergründe des Zuckermarktes und über die unterschiedlichen Abnehmer. Fragen zu Mitarbeiterzahlen und Ausbildung wurden ebenso beantwortet wie solche zu den technischen Abläufen. Bei der Zuckerherstellung entstehen aus einer Tonne Rüben, 760 kg Wasser, 150 kg Zucker, 55 kg Schnitzel, 20 kg Melasse und 15 kg Rübenkleinteile. Pro Tag können 7500 Tonnen Rüben verarbeitet werden. Von Lage wird der Zucker in 16-Tonnen-Silowagen zu den Kunden in der Lebensmittelindustrie gebracht. Verpackung in Haushaltsgröße findet in Lage nicht mehr statt. Dies übernehmen andere Werke von Pfeifer und Langen. Zucker wird noch in vielen anderen Bereichen gebraucht z.B. in der Kunststoffindustrie.

Herr Meink, in der Zuckerfabrik für Umweltfragen zuständig, beantwortete detailliert die Fragen zu diesem Themenkomplex. Von der Rübenkampagne sind aus ökologischer Sicht drei Bereiche betroffen.
  • Der Verkehr - die Situation in diesem Bereich hat sich entspannt. Lange Schlangen durch Rübenfahrzeuge gibt es nicht mehr. Statt mit Trecker und Anhänger werden die Rüben heute effektiv mit LKW’s nach Lage transportiert. (400 pro Tag). Diese Entwicklung dient letztlich auch der Umwelt.
  • Das Wasser - Die Zuckerfabrik benötigt im Betrieb kein Wasser aus der Werre. Das Stauwehr in der Nähe des Schulzentrums wird nur benötigt, um den ganzen Verarbeitungsprozeß zu starten. Dann liefern die Rüben selbst das Wasser und es und wird dem Produktionsprozeß immer wieder zugeführt. Soweit überschüssig wird es der betriebseigenen Kläranlage zugeführt. Die Kläranlage hat auch zu einer deutlichen Verringerung der Geruchsbelastung geführt. Sie arbeitet wie eine Biogasanlage und liefer wertvolles Methangas. Damit wird Wärme für Trocknungsprozesse erzeugt, z.B. für die Schnitzeltrocknung.
  • Die Luftemissionen- Dazu wies Herr Meink daraufhin, daß die Werte ständig überprüft und Grenzwerte eingehalten werden. Dabei helfen entsprechende Filter und der erfolgte Einbau einer Rauchgaswäsche.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß in Sachen Umwelt viel bewegt worden ist. Dabei kann man auch noch auf die Klärteiche in Heiden verweisen, oder auf die Lärmschutzwand an der Detmolder Straße. Von Seiten der Zuckerfabrik wird großer Wert auf Kommunikation gelegt. Und zwar mit den Anwohnern, der Verwaltung und der Politik.

Die Besichtigung der Werksanlagen wurde vom vormaligen Betriebsleiter Dr. Coenen geleitet. Er erläuterte anschaulich die eindrucksvollen technischen Anlagen. Dabei sprach er nebenbei noch viele Probleme rund um die Zuckerrübe und ihre Verarbeitung an: - Von der Züchtung, den Maßnahmen der Landwirte, bis hin zu den Problemen der Logistik und Technik, eine so große Anlage ohne größere Stillstände im Winter durch die 100 Tage der Rübenkampagne zu führen. Immer wieder wurde deutlich, welche großen Änderungen es in den vergangenen Jahren, in der Logistik und den Verarbeitungsabläufen gegeben hat.
   
Vortrag im Infozentrum


Vorrat für wenige Verarbeitungstage


Lastzug in Schräglage


Nassentladung mit Wasserkanone


Oben auf der Rübenwäsche


Interessantes von der Rübe


Anlagen im Fabrikgebäude


Im Labor


Nicht nur am Lagenser Marktplatz gibt es tolle Fassaden

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