Politik in Lage

Presseerklärung   -  6. 9. 2014Artikel kommentieren


Die BI hat den Vorschlag des neuen City-Centers von TenBrinke aufgenommen und nur geringfügig abgeändert. So können die beiden Häuser am Marktplatz erhalten bleiben und stehen nach Renovierung Gastronomie und Einzelhandel zur Verfügung.
      

Bürgerinitiative "Innenstadt-leben" legt alternativen Gestaltungsvorschlag vor


In der ersten Sitzung des Lenkungsbeirates zum neuen City-Center hatte der Investor einen Vorschlag zur Gestaltung eingebracht. Mit diesem sei laut Bürgermeister Christian Liebrecht "eine Diskussionsgrundlage vorgelegt worden, damit die Leute auch ein Bild vor Augen haben, wie so eine Fassade aussehen könnte." (die LZ berichtete am 16.8.) Ganz im Sinne dieser Aussage möchte die Bürgerinitiative "Innenstadt-leben" nun mit einem alternativen Gestaltungsvorschlag ihren Teil zu dieser Diskussion beitragen.

"Es wird uns immer noch unterstellt, unser Anliegen, das "Karbach-Haus" sowie das "Hotel Freitag" zu erhalten, sei gleichzusetzen mit dem Wunsch, dass hier in Lage alles beim Alten bleiben soll", so Stefan Schmidt von der Bürgerinitiative. "Unser Gestaltungsvorschlag zeigt nun deutlich, dass dem nicht so ist! Grundsätzlich begrüßen wir den Vorschlag des Investors für eine Neukonzeption des City-Centers mit der offenen Passage zwischen Marktplatz und Parkplatz. Darum haben wir diesen lediglich in Bezug auf die beiden Häuser am Marktplatz geringfügig abgeändert. Diese Änderungen betreffen weniger als 10 Prozent der ursprünglichen Investorenplanung, haben aber für das Erscheinungsbild des Marktplatzes große Bedeutung. Anhand der Gegenüberstellung beider Vorschläge (s. Anhang) soll sich jeder ein eigenes Urteil bilden können."

Der Entwurf zeigt, dass das "Hotel Freitag" durchaus in den neuen Investorenkomplex eingeliedert werden könnte. Allerdings soll es nicht in der jetzigen vollen Länge erhalten bleiben, sondern nur bis zu einer Tiefe von etwa 12 Metern, welches dem ursprünglichen Bauzustand entspricht. Das Erdgeschoss wird hierbei entkernt und zusammen mit den Fenstern bis auf Bodenniveau abgesenkt, wodurch attraktive Räumlichkeiten für ein Fachgeschäft entstehen. Die oberen Etagen könnten weiterhin von der Verwaltung genutzt und mit dem dahinterliegenden Neubaukomplex verbunden werden. Alternativ könnten dort auch Arztpraxen einziehen.

Das "Karbach-Haus" sollte als Ganzes erhalten bleiben und ließe sich vom Neubaukomplex ganz abkoppeln. Durch seine charakteristische Architektur bietet es ein ideales Ambiente für ein Straßen-Café auch für jüngere Bevölkerungsgruppen, während darüber neue Stadtwohnungen entstehen könnten. Hierfür dürften sich durchaus private Kaufinteressenten finden lassen.

Im übrigen müssten Geschäfte wie auch Praxen aus dem City-Center während der Umbauphase irgendwo bleiben können. Zu beachten ist, dass bei einem kompletten Neubau der Stadtverwaltung mit üblichen Baukosten von ca. 2000 Euro pro Quadratmeter zu rechnen ist. Das heißt, dass für die veranschlagten 4400 qm neuer Verwaltungsbürofläche ca. 9 Millionen Euro von der Stadt aufgebracht werden müssten. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch: Bleibt ein Teil der Verwaltungsfläche im Hotel Freitag erhalten, so ständen für die Sanierung hier 2000 Euro pro qm kostenneutral zur Verfügung!

Bemerkenswert ist zudem, dass derselbe Investor Ten Brinke bei der Eröffnung des neuen Fachmarktzentrums "Seifertsche Märkte" in Bergen auf Rügen am 10. April dieses Jahres selbst stolz verkündete, dass "die Integration eines denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshauses hierbei oberste Prämisse bei der Planung und Realisierung war und Höhenunterschiede konzeptionell überwunden und gestalterisch aufgelöst werden konnten", so Schmidt abschließend.

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